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Chancenlos bei Stress? Und Schmerzen?

Jede Situation, die als stressig empfunden wird, kann eine Kaskade an Stresshormonen antriggern. Wir kennen die Kampf-Flucht-Reaktion, lesen davon allenthalben. Sie ist die Stressantwort des Körpers. In einer stressigen Situation schlägt das Herz intensiver und die Atmung wird schneller. Diese Kaskade hat sich im Lauf der Evolution als Überlebensstrategie entwickelt. So kann das Säugetier in einer gefährlichen Situation schnell fliehen oder auch besser kämpfen. Doch der Körper des Menschen reagiert auch in dieser Weise auf Stressoren, die nicht das Überleben gefährden. Manchmal scheint es, dass doch jeder im Stress ist. Schon kleine Kinder in der ersten Klasse klagen über die Anforderungen und den Druck. Eine gestresste Gesellschaft - die Folgen sind hoher Blutdruck, Arterienverkalkung und Veränderungen im Gehirn (die wiederum zu Depressionen, Abhängigkeiten und Ängsten führen können). Körper und Geist leiden unter chronischem Stress.

 

Diese Reaktion sollte nach 90 Sekunden vorbei sein! Ein Reh wird gejagt. Das Herz rast, das Blut schießt in die Beine, die Atmung wird flach und schnell - alles im Fluchtmodus. Das Reh grast gemütlich weiter, nachdem es dem Jäger entkommen ist. Und der Mensch?

 

Unser Gehirn funktioniert da ähnlich und auch ein wenig anders. Bei jeder stressigen Situation schickt die Amygdala, die für unser emotionales Verarbeiten zuständig ist, ein Signal an den Hypothalamus. "Achtung, wir sind in Gefahr. Bedrohung!" Stress ist eine Antwort auf diese Bedrohung. Wir sind jetzt im Überlebenskampf. Der Hypothalamus ist die Kommandozentrale unseres Gehirns. Er gibt über das autonome Nervensystem Befehle weiter an den Körper. Dabei hat er zwei Wege: den sympathischen und den parasympathischen. Das sympathische Nervensystem feuert alles an, was wir zu Kampf oder Flucht brauchen, es mobilisiert Energien, um in einer Gefahrensituation besonders schnell zu handeln. Es wird oft geschildert, dass man im Falle einer Gefahr handelt, bevor man die Situation als gefährlich eingestuft hat. Der Hypothalamus gibt dann die Gefahreninformation an die Hypophyse und diese an die Nebennieren weiter, auf dass sie Stresshormone (Adrenalin und Cortisol) produzieren. All das passiert sehr schnell - und sollte nach 90 Sekunden vorbei sein. Wenn, ja wenn wir nicht noch zusätzlich stressinduzierende Geschichten dazupacken würden.

 

Wieso sitzen wir nicht gemütlich im Café und trinken einen Tee sondern haben laufend Ängste und Sorgen? Was ist da passiert?

 

Wir erzählen uns Geschichten, die alles schlimmer machen. Sehen uns Sendungen an, die Ängste schüren. Lesen Artikel, die uns die nackte Panik ins Gesicht zaubern. Vor kurzem gab es einen Autounfall in meiner Region. Einige Tage später war ich zum Frühstück mit Familienmitgliedern. Dieser Unfall war am Anfang ein Thema - ich war die einzige, die nichts davon mitbekommen hat. Es wäre überhaupt nichts passiert, wenn keiner am Tisch davon gewusst hätte, wir wären nur vielleicht schon früher auf schönere Themen gekommen, hätten Tee und Kaffee getrunken und uns gefreut, dass es uns doch eigentlich ganz schön gut geht, wir gesund sind und uns gut verstehen.

 

Deshalb entsteht chronischer Stress. Wir halten die Stressreaktion künstlich hoch, so haben wir es gelernt und alle um uns herum machen das auch. Doch dieser chronische Stress schadet uns auf vielen Ebenen. Chronischer Stress macht unser Leben schnell zur Hölle.

 

 

Durch die Chronifizierung von Stress beginnen die Probleme. Das, was in Gefahrensituationen hilfreich ist, schadet auf die Dauer. Chronischer Stress führt dazu, dass jene Bereiche, die nicht unmittelbar für das Überleben notwendig sind, weniger gut funktionieren. Dazu gehört das Immunsystem, das dann heruntergefahren wird, auch in den Bereichen Verdauung und Fortpflanzung kann es zu Problemen kommen.

 

Gründe für Stress sind zahlreich. Es gibt kaum eine Dimension unseres Lebens, in der wir nicht auch mit Stress konfrontiert wären. Die Symptome zeigen sich bei jedem anders: Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Schlafschwierigkeiten, übermäßige Wut, Ängste und Unzufriedenheit sind die häufigsten Anzeichen für Stress. Chronischer Stress macht uns auch anfälliger für Viren, Bakterien und Pilze.

 

Stress wird bei chronischem Schmerz immer mehr. Schmerz verursacht Stress. Schmerzen werden unter Stress mit der Zeit immer schlimmer. Es kann eine richtige Spirale geben, mehr Stress, mehr Schmerzen, mehr Schmerzen, mehr Stress.

 

Es ist also mal echt sehr wichtig, dass wir den Stress und die damit verbundene Angst in unserem Körper und in unserem täglichen Leben reduzieren, um unsere körperliche und mentale Gesundheit zu verbessern - und endlich ein Leben zu führen, das sich gut anfühlt. Also, was können wir tun? Eine ganz wichtige Sache: lieber wenig machen, aber richtig. Nicht noch 500 Sachen auf Deine To-Do-Liste zum Entspannen dazu packen. Weniger ist auch hier mehr.

 

Eine der Möglichkeiten, die ich in der Arbeit mit meinen Klienten anwende, ist Tapping oder Klopfen, das auch EFT (Emotional Freedom Technique) genannt wird. Es ist eine einfache Methode, die sogar schon von Kindern gelernt werden kann. Einfach und gut zum Selbermachen. Es gibt Studien mit EFT zur Verringerung von Stress - und es gab eine Verringerung der Kortisolwerte im Blut von bis zu 24% innnerhalb einer Stunde. (Hier gibt's zum Wochenende das passende Video dazu!)

 

Mit Hilfe dieser Methode kommt es zur Entspannung. Ebenso wie die Stressreaktion haben wir auch eine Entspannungsreaktion, hier kommt der zweite Weg des autonomen Nervensystems ins Spiel: der parasympathische Weg. Den sehen wir uns bald genauer an. Wenn Du schon jetzt gleich etwas tun willst, um aus dieser Stressspirale rauszukommen, dann habe ich etwas für Dich. Was können wir tun, um den Entspannungsmechanismus für uns zu nutzen? Geführte Meditation und Hypnose, das ist ein guter Start in den Entspannungsmodus. Hier geht's zu einer Entspannungsmeditation, teile sie gerne mit Freunden, Kollegen und Familie.

 

Viel Vergnügen beim Entspannen, Sandra

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