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Kampf um Selbstfürsorge und Selbstwert

Selbstfürsorge, schon allein dieses Wort, das macht viele Menschen wahnsinnig. Mich manchmal eingeschlossen, was es da so zu lesen gibt. Ich bin total dafür - aber!

 

Es bedeutet nicht, dass wir bestimmte Dinge tun müssen. Es bedeutet, dass wir für uns selbst jetzt schon gut genug sind - so gut, dass wir sogar bereit sind, etwas dafür zu tun. Es geht um die Identität, das, was uns ausmacht in der Tiefe.

 

Fühlen sich meine Patienten körperlich und mental so viel besser und mehr bei sich? Auf jeden Fall. Und dennoch, ich bin kein Berater für Selbstfürsorge, ich sehe sie als einen Teil der Eigenliebe. Eigenliebe umarmt den Selbstwert und damit auch die Selbstfürsorge. Aus einem Verständnis für sich selbst heraus werden scheinbar schwierige Themen ganz einfach. Ich bin jemand, für den Bewegung gut und wichtig ist. Da kommt Ruhe in den Kopf und ich fühle mich wohl in meiner Haut. Dennoch war ich früher ein totaler Couchpotato. Seit ich weiß, wie gut für mich Bewegung ist, wie wichtig für meinen Körper, meinen Geist und meine Seele, habe ich Sport zur Gewohnheit gemacht. Aus einem Selbstverständnis heraus, dass ich mich liebe und schätze. Das, was man liebt, darum kümmert man sich doch gut, oder etwa nicht?

 

Wir können uns in Wellness-Oasen kneten und pampern lassen, Sport machen und auf dem Meditationskissen ausharren. Wenn wir nicht zu den Menschen gehören, die sich Wohlbefinden aus tiefster Seele gönnen, die ihren Körper lieben und sich selbst und ihre Emotionen wertschätzen, dann haben wir einfach noch einen Schwung mehr auf unserer To-Do-Liste. Dann liegen wir auf der Massagebank und denken an die Steuer. So werden wir diese bleierne Müdigkeit nicht los und der Burnout schaut schon um die Ecke. Wenn wir uns nur dann Ruhe gönnen, wenn der Kopf schon hämmert, dann stimmt etwas nicht.

 

Oder wir fühlen uns gerade schlecht, erinnern uns entfernt an die Selbstfürsorge - und werden auf diesem Meditationskissen schier verrückt. Das sogenannte Affengehirn, das die ganze Zeit vor sich hinplappert wie ein Baum voller Affen (monkey mind im Englischen) legt los.Wir wissen gar nicht mehr, wie wir runterkommen. Alles in Anspannung, der ganze Körper voll mit Adrenalin. Weil wir niemand sind, der diese Dinge schätzt. Weil wir uns zwar dafür entscheiden können, jetzt endlich mal gesund zu essen und Sport zu treiben - doch ohne die Basis, dass wir uns das wirklich, wirklich als Wert einpflanzen, geht das nur über noch mehr Druck und Anspannung. Selbstfürsorge ist nichts, was wir tun. Es ist das, was wir geworden sind. Wenn wir sagen "Ich mag mich" und es nicht meinen, dann können wir genauso sagen, dass diese Tomate rot ist. Das bringt dann genauso viel.

 

Sich um sich selbst kümmern, voller Liebe, das ist ein Teil einer neuen Herangehensweise. Es geht um unser Sein. Um Dich als Wesen. Weniger Kampf, mehr Genuss.

 

Viele Menschen mit Burnout haben sich vorher nur vermeintlich gut um sich gekümmert. Sie haben sich gesund ernährt, viel Sport getrieben und schienen alles auf die Reihe zu bringen. Sie bleiben viel zu lange in miesen Beziehungen, weil sie im Grunde denken, sie sollten froh sein, überhaupt irgendjemanden zu haben. Sie lösen die Probleme von allen anderen. Aber das verhindert nicht die Müdigkeit und das schleichende Gefühl, ausgebrannt zu sein, ohne Energie. Das trägt vielleicht sogar dazu bei, durch noch mehr Stress, Druck und Anspannung. Das gesunde Essen hilft dem Körper ganz sicherlich, aber ein übertriebenes Workout bringt selten gute Früchte. Wenn sie sich ins Fitnessstudio quälen und ihnen nicht bewusst ist, dass sie runterfahren müssen, weil es ihnen überhaupt nicht klar ist, dass das nötig sein könnte. Perfektionismus kann sich tarnen, unter anderem unter dem Deckmantel der Selbstfürsorge. Diese Menschen sind dann bei mir zur Behandlung und Beratung - und sind überrascht, dass sie in meinen Augen gut daran täten, Leichtigkeit und Achtsamkeit einzuladen. Manchmal reagieren sie sogar wütend, manchmal traurig - und eben immer überrascht wie sehr sie noch in dem Bild unserer Leistungsgesellschaft festhängen. Immer bereit, mehr zu tun. Und nie bereit, weniger zu tun und mehr zu sein. Der Teil, der denkt, dass es ein Zeichen des Mangels ist, fast schon minderwertig, wenn man sich auf die vermeintlich faule Haut legt. Der Teil, der denkt, er sei nicht gut genug. Der denkt, er sei dann eventuell gut genug, wenn er etwas leistet.

 

"Ich bin nicht gut genug" - das ist einer der Glaubenssätze, die für jede Menge Mist sorgen. Weil wir dann alles dafür tun, um die anderen nur ja nicht merken zu lassen, was für fehlerbehaftete Mängelexemplare wir sind. Weil wir uns selbst und die Eigenliebe nicht als Wert anerkennen. Wir sind nur dann etwas wert, wenn wir Leistung bringen. Ob sich das Gott (Du kannst diese Energie natürlich auch Universum nennen oder wie es Dir gefällt) so gedacht hat? Dass wir die ganze Zeit hektisch vor unserem Leben davonrennen? Ob der Milan, wenn er seine Runden dreht, sich denkt: "Boah, ich hätte mal nicht so lange auf dem Baum sitzen sollen, wahrscheinlich gibt es heute keine Mäuse mehr. Vielleicht sogar nie wieder irgendwelche Mäuse. Ich bin mal echt der mieseste Milan"?

 

Selbstfürsorge ist ziemlich oft angebracht und wir warten, warten, warten, bevor wir uns entschließen, uns zu verändern um dann mit diesen neuen Werten irgendwas zu tun. Unser Selbstwert ist das Zentrum unserer Psyche, alles steht und fällt damit. Er ist die Basis, das Grundgerüst für ein gutes Leben. Wenn man das erste mal in einen Spiegel blickt und sich lieb hat, dann tut das so gut. Unbezahlbar.

 

Viele Klientinnen von mir, die reißen sich ständig den Hintern auf - um, ja, noch mehr Leistung zu bringen. Glücklich wird man so nicht. Zufrieden auch nicht. Selbst im eigenen Leben zu zählen, das ist wahre Eigenliebe. Es geht nicht darum, mehr zu tun. Es geht darum, herauszufinden, was Dich aufhält, Dich selbst an die erste Stelle zu setzen. Wer musst Du werden, um jemand zu sein, der sich selbst schätzt? Sich mal echt mag? Sich priorisiert?

 

Selbstfürsorge, das geht voller Poesie als Teil der Eigenliebe. Dann, wenn Du Dich wirklich aufmachst, Du selbst zu sein. Deine Gefühle zu fühlen und anzuerkennen, Dich selbst als Wesen wahrzunehmen. Wenn Du merkst, dass Du gar nicht mehr weißt wie das ist, zufrieden und voller Freude zu sein, dann wehen schon längst die roten Fahnen und stehen auf Veränderung. Sie laden Dich ein, mehr und mehr zu sein. Also eher Rückbesinnung auf Dich, auf das, was zählt.

 

Was macht Dir Freude?

Wenn Dir dazu nur wenig einfällt oder Du an Dir und der Welt verzweifelst, dann ist es Zeit für EIGENLIEBE INKLUSIVE SELBSTFÜRSORGE IN GROSSBUCHSTABEN. Die, die Dir hilft, gut durch Dein Leben zu gehen. Mal strahlend und mal mit Tränen im Gesicht Dein Leben zu leben, das ist Meisterschaft. Voller Liebe und Wertschätzung für Dich, in jedem Tal, auf jedem Gipfel. (Ich bin bald in den Bergen, deshalb die ganzen alpinen Metaphern.)

 

Freundlich zu Dir selbst geht anders, als Du denkst. Schon in der Kindheit hast Du wahrscheinlich gelernt, dass Du nur dann wertvoll bist, wenn Du für andere da bist und Dich um sie kümmerst, dann verwundert es gar nicht so sehr, dass Du Dich dann wertlos fühlst. Also noch einmal: Weißt Du, was Dir Freude macht? So richtig gut tut? Damit Dir die Sonne aus dem Hintern scheint? Wenn Dir das gar nicht so leichtfällt, dann ist meine kleine Meditation genau richtig für Dich. Video zur Meditation

 

Wenn Du daran arbeiten möchtest, Dir zu vertrauen und Dich selbst zu schätzen, melde Dich bei mir. Du kannst mir unter 0157 84 844 190 eine Nachricht schicken und ich melde mich dann bei Dir.

 

Du bist wertvoll, schon jetzt! Nach wenigen Terminen mit mir wirst Du Dich selbst besser kennen. Endlich wissen, was Du wirklich wirklich willst. Wer Du überhaupt bist und sein willst. 

 

Jede Zeit ist Deine Zeit! Herzlichst, Sandra

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